Unsere Therapieverfahren
Kognitive Verhaltenstherapie
Das Konzept
In der kognitiven Verhaltenstherapie wird eine aktive Überwindung von psychischen Problemen angestrebt, dabei stehen die aktuellen Belastungen und deren Bewältigung im Fokus der Behandlung. Ziel ist es, eigene Erlebens- und Verhaltensmuster (also das eigene Denken, Fühlen und Handeln) so zu verändern, dass eine bessere Bewältigung der jeweiligen Hürden im Leben möglich wird. Hieran anknüpfend wird dann auch eine Auflösung des Konfliktes angestrebt. Die Behandlung beruht auf den Ergebnissen aktueller psychologischer Forschung und medizinischer Erkenntnisse. Meist findet die individuelle Lebensgeschichte besondere Berücksichtigung, da diese für die Entstehung und Aufrechterhaltung der aktuellen Probleme oft wichtig ist. Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie ist bei vielen psychischen Problemen und Störungsbildern wissenschaftlich sehr gut belegt.
Die Therapie
In der Therapie werden die individuellen Probleme auf verschiedenen Ebenen betrachtet: den erlebten Gedanken und folgenden Gefühlen, zugehörigen Körperempfindungen und resultierendem Verhalten. Neben „verstehenden“ Elementen mithilfe derer sich ein genaueres Verständnis für die jeweilige Symptomatik entwickeln lässt, werden konkrete Übungen und „Hausaufgaben“ mit Blick auf den Alltag gemeinsam erarbeitet. So sollen die in der Therapie entwickelten Ideen in konkreten Belastungssituationen überprüft und angewandt werden, um so über das veränderte Verhalten eine Korrektur auf den übrigen Problemebenen (Gedanken, Gefühle und Körperempfinden) zu erreichen. Die Therapie findet damit nicht nur in der therapeutischen Praxis statt, sondern setzt auch in den Zeiten zwischen den Sitzungen fort.
Dialektisch-behaviorale Therapie
Das Konzept
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) wurde von Marsha M. Linehan zur Behandlung von chronisch suizidalen Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt. Nach Linehans Verständnis leiden die Betroffenen unter einer Störung der Emotionsregulation (Schwierigkeiten im Umgang mit starken Gefühlen). Diese Störung ist auf eine angeborene emotionale Verletzbarkeit zurückzuführen, die im Zusammenspiel mit dem Aufwachsen in einem invalidierenden (abwertenden und nicht unterstützenden) Umfeld zu Schwierigkeiten im Umgang mit starken Gefühlen und in Krisensituationen auftretenden starken Anspannungszuständen führen kann.
Die Grundlage der DBT ist die kognitive Verhaltenstherapie. Um jedoch den häufig komplexen Schwierigkeiten der Betroffenen therapeutisch besser begegnen zu können und mit Therapieschwierigkeiten besser umgehen zu können, wurde das bisherige Verfahren ergänzt:
So arbeitet die DBT mit „dialektischen Strategien”, beispielsweise wird eine Balance zwischen Veränderungsorientierung und Akzeptanz von zunächst bestehenden Probleme und Schwierigkeiten der Betroffenen betont. Dazu gehören auch das Verständnis und die Akzeptanz eines problematischen Verhaltens als subjektiv nachvollziehbar und sinnvoll für die Betroffenen.
Die DBT hat sich im Rahmen mehrerer Studien für Patientinnen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung als erfolgversprechend erwiesen und lässt sich auch in die Behandlung verschiedener anderer psychischer Störungen und Probleme gut einbeziehen.
Die Therapie
Die DBT besteht aus vier Bausteinen:
- einer Einzeltherapie
- der Möglichkeit zu einem Telefon-Coaching in akuten Krisensituationen außerhalb der regulären Therapiezeit
- einem „Skillstraining” zum Erlernen von spezifischen Fertigkeiten in den Bereichen Achtsamkeit, Stresstoleranz, Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Selbstwert in Form eines Gruppentrainings
- regelmäßiger Supervision des behandelnden Therapeuten
Weitere DBT-Merkmale sind:
- die Möglichkeit einer ständigen Anpassung der Behandlung an Veränderungen und im Vordergrund stehenden Schwierigkeiten
- die Behandlung von Verhaltensweisen, welche die Therapie gefährden
- der Einbezug von fernöstlichen Meditationstechniken in die Behandlung (Achtsamkeitsübungen)
- die Betonung der Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung
Das Interaktive Skills-Training
Traumatherapie
Das Konzept
Das Wort „Trauma” kommt aus dem Griechischen und heißt Wunde. Ein Trauma kann nach einem sehr schwerwiegenden oder (lebens-)bedrohlichen Erlebnis auftreten, das über das Maß üblicher menschlicher Erfahrung hinaus geht und unsere normalen Anpassungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten überlastet. Solche traumatischen Ereignisse lösen oft starke Angst, Gefühle von Schutz- und Hilflosigkeit und tiefgreifende Verzweiflung und Bestürzung aus. Unter einem Trauma wird daher nicht das Erlebnis selbst verstanden, sondern die Wunde, die im Körper, dem Nervensystem, Gedächtnis und Fühlen zurückbleibt. Entsprechend einer körperlichen Verletzung bedarf auch ein seelisches Trauma der Behandlung.
Jeder Mensch kann eine solche psychische Traumatisierung erleiden, jedoch nur ein Teil davon entwickelt in der Folge eine sogenannte „Posttraumatische Belastungsstörung”. Dieses hängt mit verschiedenen Merkmalen sowohl des traumatischen Ereignisses als auch des Betroffenen zusammen. Die häufigsten posttraumatischen Symptome sind das ungewollte und unkontrollierte Wiedererleben der traumatischen Situation, meist in Form von Alpträumen oder „Flash-Backs”, die mit starken und unangenehmen Gefühlen einhergehen. In der Folge versuchen Betroffene daher häufig, alle Verhaltensweisen, Gedanken und Erinnerungen im Zusammenhang mit dem traumatischen Erlebnis zu vermeiden. Als körperliche Reaktion zeigt sich oft ein sogenanntes „Hyperarousal”, was eine erhöhte Grundanspannung und Schreckhaftigkeit bedeutet. Hinzu kommen häufig Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, depressive Symptome und eine oft tiefgreifende Erschütterung und dadurch negative Veränderung des eigenen Selbst- und Weltverständnisses. Diese Symptome können sich direkt nach dem Ereignis, aber auch erst Monate oder Jahre später entwickeln.
Naturgemäß suchen Menschen dann nach Möglichkeiten, mit diesen starken Belastungen umzugehen, was dazu führen kann, dass Verhaltensweisen entwickelt werden, die tatsächlich kurzfristig zu einer Entlastung führen, langfristig jedoch die Symptomatik aufrechterhalten und zu weiteren Folgeproblemen wie Suchterkrankungen, selbstschädigendem Verhalten, dissoziativen Symptomen und Suizidalität führen können. Man spricht dann von einer „Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung”, die ein entsprechend erweitertes Behandlungsvorgehen erfordert. Wissenschaftlich gut erforscht und in der Wirksamkeit belegt sind vor allem die „Kognitiv-verhaltenstherapeutische Traumatherapie” sowie im Speziellen die „Dialektisch-behaviorale Traumatherapie”.
Die Therapie
In einer traumatischen Situation ist das übliche „gesunde” Verarbeiten des Erlebten aufgrund der überstarken emotionalen Belastung nicht möglich und eine Speicherung und „Ablage” ins autobiographische Gedächtnis wird verhindert. Diese unverarbeiteten Gedächtnisinhalte des „Traumagedächtnisses” zeigen sich in einem unkontrollierten und dadurch sehr belastenden Wiedererleben der ursprünglichen Situation. Ziel der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Traumatherapie ist daher eine nachträgliche Verarbeitung und Einordung des Erlebten ins autobiographische Gedächtnis. Dies soll durch angeleitetes Wiedererleben (Exposition) erreicht werden. Mit Hilfe von konfrontativen Verfahren sollen Betroffene unterstützt werden, sich auf eine entlastende Weise mit ihren Erinnerungen an die Traumatisierung auseinanderzusetzen. Darüber hinaus werden zentrale Gedanken und Gefühle (z.B. Schuld- und Schamgefühle) zum Trauma und seinen Folgen bearbeitet.
In der dialektisch-behavioralen Traumatherapie geht es zusätzlich um den Umgang mit belastenden Emotionen und Folgeproblemen wie z.B. Substanzmissbrauch, Dissoziation, selbstschädigendem und krisengenerierendem Verhalten und der regulären Traumatherapie wird ein Fertigkeitentraining („Skillstraining”) vorgeschaltet.
Achtsamkeitsbasierte Therapie
Das Konzept
Achtsamkeit ist eigentlich eine menschliche Grundeigenschaft, die wir alle inne haben. In den letzen Jahren wurde Achtsamkeit im Zuge der „dritten Welle” in der Verhaltenstherapie auch als Element für die Psychotherapie entdeckt. Sich mit Achtsamkeit zu beschäftigen kann auch außerhalb von Therapie für Patienten und Therapeuten eine hilfreiche Ressource sein, mit den Höhen und Tiefen des Alltags besser zurecht zu kommen.
Achtsamkeit meint eine bestimmte Geisteshaltung, in der wir uns bewusst allen Erfahrungen (Sinneseindrücken, Gedanken, Gefühlen, Handlungsimpulsen) im augenblicklichen Moment zuwenden ohne dabei etwas verändern oder erreichen zu wollen. Das kann auch heißen, dass eine augenblicklich nicht zu verändernde schwierige Situation als solche erst einmal angenommen wird.
Daraus kann sich ein Lebensgefühl entwickeln, das einher geht mit mehr Gelassenheit, Leichtigkeit, innerer Ruhe und Lebendigkeit.
Die Therapie
Psychische Probleme und das Leiden darunter sind häufig gekennzeichnet durch ein starkes Verhaftet-Sein an bestimmten Vorstellungen oder Gedanken und Gefühlen. Dadurch fehlt die innere Distanz – ein Zwischenraum – um sich mit den Problemen auseinandersetzen zu können und wieder freier handeln und entscheiden zu können. Das Üben von Achtsamkeit in der Therapie kann helfen, wieder einen Zugang zum eigenen Erleben zu finden und dadurch den eigenen Problemen mit einem unverstellten Blick zu begegnen. Achtsamkeitsübungen können auch dabei helfen, das Erleben wieder mehr auf die Gegenwart zu richten, denn nur die Gegenwart können wir unmittelbar beeinflussen und vielleicht verändern. Menschen mit Depressionen grübeln z.B. häufig über die Vergangenheit nach und Menschen mit Angststörungen sorgen sich oft über die Zukunft.
In der Therapie werden Achtsamkeitsübungen gemeinsam durchgeführt. Eine Übung ist z.B. das achtsame Beobachten des eigenen Atems, denn der Atem, den wir immer haben, ist ein guter Bezugspunkt zum gegenwärtigen Moment.
Achtsamkeitsbasierte Therapieelemente lassen sich gut in die Behandlung verschiedener Störungsbilder und Belastungen einbeziehen. Dazu gehören pragmatisch umsetzbare Übungen mit oft nachhaltigem Effekt. Je nach persönlicher Situation, dem speziellen therapeutischen Auftrag und auch dem persönlichen „Geschmack” können achtsamkeitsbasierte Übungen und Techniken die Therapie ergänzen.
Sehen Sie hierzu ein Video des Psychologen und Psychotherapeuten Dr. Michael Metzner zum Thema „Achtsamkeit und Humor“. Der Beitrag beschäftigt sich mit stationärer achtsamkeitsbasierter Therapie und zeigt, inwieweit Humor die Therapie unterstützen kann.
Schematherapie
Das Konzept
Die von Jeffrey E. Young entwickelte Schematherapie zählt zu der „dritten Welle” in der Verhaltenstherapie und erweitert diese um andere bewährte psychologische Theorien und Therapieverfahren.
Die Schematherapie geht davon aus, dass es erlernte Grundschemata gibt, das heißt ein Verbund aus bestimmten Gedanken (Grundannahmen), Gefühlen, Körperempfindungen und Handlungsimpulsen. Diese Schemata entstehen in der frühen Lebensgeschichte. In ihrer Entstehungszeit waren sie meist sinnvoll und hilfreich. Auch in der Gegenwart zielen sie darauf ab, individuell bedeutsame Bedürfnisse zu befriedigen und steuern dadurch unser Verhalten. Schemata sind wie „Leitsätze”, die unser Erleben und Verhalten steuern. Häufig passt jedoch ein altes Schema nicht mehr zur der aktuellen Situation, in der man dem Schema wieder „begegnet”. Durch das wieder aktivierte Schema ist man dann nicht in der Lage, den Anforderungen der gegenwärtigen Situation gerecht zu werden. Man gerät unter Stress und Anspannung und kann nicht mehr wirkungsvoll handeln. Meist sind uns unsere Schemata nicht bewusst und zunächst auch nicht veränderbar. Deshalb ist es wichtig zu erkennen, in welchen Situationen sie aktiviert werden um einen neuen, entlastenden Umgang damit zu erlernen.
Die Schematherapie wurde zur Behandlung von chronischen psychischen Störungen entwickelt bzw. für Patienten, die auf ein rein verhaltenstherapeutisches Vorgehen nicht ausreichend gut ansprechen. Sie findet erfolgreich Anwendung in der Behandlung chronisch erkrankter Patienten mit z.B. Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Suchtstörungen, bei Paarbehandlungen und Beziehungsstörungen.
Die Therapie
Zentrales Merkmal der Schematherapie ist das gezielte Arbeiten mit in der Therapie erlebten und erzeugten Gefühle sowie der damit verbundenen körperlichen Aktivierung. Durch das schematherapeutische Vorgehen lassen sich Konflikte aus der jeweiligen Lebensgeschichte herausarbeiten, die als grundlegend für die aktuell erlebten Schwierigkeiten und belastenden Gefühle verstanden werden. Es sollen dann neue emotionale Reaktionen aufgebaut und erlernt werden. Zu den Behandlungstechniken gehören Imaginationsübungen und das Arbeiten mit verschiedenen Anteilen und Bedürfnissen („Stühlearbeit”).
Auch schematherapeutische Behandlungselemente werden üblicherweise von den Krankenkassen bezahlt. Eine ausschließlich schematherapeutische Behandlung ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nur für Selbstzahler möglich, da das Verfahren bis jetzt kein anerkanntes Richtlinienverfahren ist.
SCHEMATHERAPEUTISCHE PAARTHERAPIE
Das Konzept der Paartherapie
Aufbauend auf der schematherapeutischen Einzeltherapie wurde das Konzept und die sehr wirkungsvolle Behandlungsmethode jüngst für die Arbeit mit Paaren erweitert. Dies sind klassischerweise Liebesbeziehungen und Partnerschaften jedoch sind auch enge Bindungspartner wie innerhalb der Familie oder in engen Freundschaften Adressaten. Zentrales Instrument ist der sog. „Modus-Zirkel“, ein Erklärungsmodell für die in engen Beziehungen aufeinander treffenden jeweiligen Grundbedürfnisse (z.B. Bindung vs. Selbstbehauptung und Kontrolle), Schemata (tief verankerte Erlebens- und Verhaltensweisen, Grundannahmen über einen selbst, enge Beziehungen und die Welt) und den bewältigenden Umgang damit im Einnehmen bestimmter „innerer Zustände“ bzw. Modi (z.B. verletzter Kindmodus, strafender Elternmodus, gesunder Erwachsenenmodus). Innerhalb der Paartherapie wird es dadurch möglich zu erkennen, wie genau die aktivierten Muster zweier Partner miteinander wirken, sich gegenseitig verstärken und zu immer wiederkehrenden negativen Interaktionen führen, die dann oftmals zur Eskalation, Hilf- und Ratlosigkeit und letztlich auch Trennungen führen. Über den „Modus-Zirkel“ wird das Erleben und die Interaktion in Konfliktsituationen in eine verständliche Struktur gebracht und es können neue Handlungsspielräume als Paar erarbeitet werden.
Die Therapie
Oftmals reicht zur Erarbeitung des „Modus-Zirkels“ die Interaktion in der Therapie selbst, üblicherweise aktivieren sich hier die typischen Muster und Bewältigungsstile, die die Partner auch im Alltag erleben und können mithilfe des Therapeuten zielführend eingeordnet und verändert werden. In der Paartherapie werden dann die hinter dem sichtbaren Verhalten liegenden Bedürfnisse, Motive und biografischen Erfahrungen herausgearbeitet, denn klassischerweise geht es im Konflikt nicht um die „Dinge“ über die sich die Partner uneins sind, sondern um viel weiter zurückliegende, meist kindliche Erfahrungen von unerfüllten Bedürfnissen und hieraus resultierende (nicht-hilfreiche)Bewältigungsstrategien und Verhaltensweisen. Da beide Partner anwesend sind und auch jeweils die Arbeit des anderen mitbekommen, baut sich hierüber ein Verständnis für das oft nicht mehr nachvollziehbare Verhalten des anderen auf, was als Grundlage für eine Wiederannährung dient und genutzt werden kann. Über imaginative (auf das gefühlsmäßige Erleben ausgerichtete) Techniken sowie die Arbeit mit verschiedenen Anteilen (Dialog auf Stühlen), entsprechend der Einzeltherapie, lernt das Paar innerhalb der Paartherapie in unserer Praxis in Offenbach schrittweise, immer besser die typischen Fallen und Schleifen zu erkennen und aufzulösen, während der Therapeut immer mehr in den Hintergrund tritt.
Typische Anlässe einer schematherapeutischen Paartherapie sind beispielsweise:
- Beziehungskrise
- Häufiges Streiten ohne Lösung
- Kommunikationsprobleme
- Affären / Seitensprünge
- Umgang mit Kinderwunsch und ungewollte Kinderlosigkeit
- Eifersucht
- Belastete Sexualität und Sexualstörungen
- Veränderungen durch Elternschaft, Rollenwechsel usw.
Abrechnung und Kostenübernahme
Paartherapie ist keine Kassenleistung und muss daher selbst finanziert werden. Die Abrechnung erfolgt über die „Gebührenordnung für Psychotherapeuten – GOP“ mit einem Stundensatz von derzeit 153,00€ für eine 50minütige Sitzung gemeinsam mit dem Paar.
LICHTTHERAPIE
Ein therapieergänzendes Angebot für die in unserer Praxis behandelten Patienten speziell während der Herbst- und Wintermonate.
Das Konzept
Während der „dunklen Jahreszeit“ nehmen unsere Augen, das heißt genauer die Netzhaut (Retina) über Monate wenig Licht auf. Über den Sehnerv wird das aufgenommene Licht zur „Inneren Uhr“ im Gehirn, dem SCN (Nucleus Suprachiamaticus) geleitet, wo dann verschiedene Gehirnbotenstoffe ausgeschüttet werden. So sorgen das Hormon Melatonin und der Botenstoff Serotonin für den emotionalen Haushalt im Körper und regulieren u.a. unsere Müdigkeit/Wachheit, Aktivität und Grundstimmung. Ob es uns also „gut“ oder „schlecht“ geht hängt auch mit der Lichtaufnahme zusammen.
In den Herbst- und Wintermonaten beeinflusst das Fehlen des für uns wichtigen Zeitgebers Licht eine Veränderung unserer „biologischen Uhr“ (und damit der körpereigenen „circadianen“ Rhythmik) mit Auswirkungen auf unseren Schlaf-/Wachrhythmus, unseren Antrieb, die Leistungsfähigkeit und allgemein körperliches Wohlbefinden. Symptome einer Saisonalen Depression (SAD) – auch „Herbst-/Winterdepression“ genannt – können auftreten oder sich die Symptome einer bereits bestehenden Depression verstärken. Betroffene leiden unter Müdigkeit, Energielosigkeit, Antriebsmangel, gedrückter und niedergeschlagener Stimmung und Leistungseinbußen.
Die Therapie
Über ein Lichttherapiegerät kann die fehlende natürliche Lichtaufnahme über die Augen ausgeglichen und kompensiert werden. Eine solche Lichttherapie wirkt sich nachweislich positiv auf die Symptome einer „saisonalen Depression“ aus, kann auch die Symptomatik bei Depressionen insgesamt reduzieren und führt häufig zu einer Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens und einer Stimmungsaufhellung. Ebenfalls wirksam kann die Lichttherapie sein bei Schlafstörungen, dem „Schichtarbeitssyndrom“ oder bei Frauen, die unter dem „praemenstruellem“ Syndrom leiden.
Wir verwenden hierfür ausschließlich qualitätsgeprüfte und nach dem Medizinproduktgesetzt zertifizierte Lichttherapielampen, die dem Sonnenlicht nachempfundenes Licht (Vollspektrumlicht ohne UV-Strahlung) erzeugen.
Die Behandlung führt also nicht zur Bräunung der Haut und ist nebenwirkungsarm. Gelegentliche Beschwerden wie Augenreizungen, Kopfschmerzen oder trockene Haut gehen nach wenigen Stunden zurück. Bestimmte antidpressiv wirksame Medikamente und Antibiotika erhöhen jedoch die Licht-Sensibilität. In diesem Fällen muss das Behandlungskonzept gemeinsam mit einem Arzt abgestimmt werden.
Ebenso wird eine vorherige Absprache mit einem Augenarzt bei allen Augenerkrankungen empfohlen. Bei Patienten mit bipoloaren Störungen oder in manischer Episode ist eine Lichttherapie nicht angezeigt. Sie können sich – nach einem kurzen Vorgespräch mit Ihrem/Ihrer jeweiligen Therapeuten/Therapeutin – in der Praxis regelmäßig, sowohl während einer Sitzung als auch ergänzend dazu, mit einem solchen Lichttherapiegerät behandeln lassen.
Sprechen Sie uns gerne an für weitere Informationen!
https://www.ugb.de/forschung-studien/licht-macht-laune/druckansicht.pdf